Am vergangenen Samstag (6.10.) kamen im hauptstädtischen Bahnhofsviertel die
Kampfsportfans wieder voll auf ihre Kosten. Hier lieferten sich anlässlich der bereits 14.
Auflage der „Kings of Muay Thai“ in- und ausländische Athleten vor dem zahlreich
erschienenen Publikum vier Stunden lang spannende Kämpfe.
Dass diese asiatische Sportart dabei längst nicht mehr nur eine reine Männerdomäne ist,
bewiesen die beiden Frauenkämpfe des Abends.
In der C-Klasse unter 51 Kg trafen die Luxemburgerin Sara Vieira und Mélisse Hildenbrand
aus Frankreich aufeinander. Dabei ließ die Debütantin aus Luxemburg in ihrem erst zweiten
Kampf der Gegnerin aus Lothringen von Anfang an keine Chance. Immer wieder suchte sie
die Nähe zur Konkurrentin, um besonders mit gezielten Knieattacken die nötigen Punkte zu
erlangen. Vieira siegte am Ende durch technischen K.O. in der dritten Runde und ihr Trainer,
der amtierende Europameister im Leichtgewicht, Prince Junior, welcher am gleichen Abend
ebenfalls noch einen Kampf bestehen sollte, konnte mit seiner Schülerin mehr als zufrieden
sein.
Am späteren Abend kam es dann zur Konfrontation zwischen der Französin Marine Lefebvre
und der Deutschen Yasemin Colak in der A-Klasse bis 58 kg. Dabei ging die für das
luxemburgische „Team Bouarrak“ startende Colak mental gehandicapt an den Start; hatte sie
doch ihren letzten Kampf gegen die Französin verloren. Und Lefebvre übernahm auch gleich
die Initiative, versuchte ihre Gegnerin mit zahlreichen Fußtritten und Beinattacken den Elan
zu nehmen. Doch Colak hielt dagegen, überraschte die Gegenspielerin immer wieder mit
kraftvollen Punches und Ellbogenkicks. Für unfreiwillige Lacher sorgten die Athletinnen in
der vorletzten Runde, als beide vorzeitig den Kampf abbrachen, im Glauben, der Gong sei
bereits ertönt. Am Ende siegte Colak für die Richter nach Punkten. Auf die dritte
Konfrontation zwischen den Sportlerinnen darf man demnach gespannt sein.
Leider wurde der Abend etwas überschattet durch einige vorlaute Hitzköpfe im Publikum, so
dass der Veranstalter eingreifen und das Event minutenlang unterbrechen musste. Innerhalb
des Rings jedoch begegneten sich Athleten und Athletinnen stets mit dem nötigen sportlichen
Respekt und lieferten ein erstklassiges Zeugnis für ihre asiatische Kampfkunst ab. (Cy)